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Frühzeitig praktisch arbeiten (AZ 10.4.08)

  Frühzeitig praktisch arbeiten
Schulprojekt Volksschüler bei der Hofmühle schnuppern in fünf Berufe

Kempten l kep l Auf die beiden nächsten Schulwochen freut sich Marina besonders. Schließlich stehen auf dem Stundenplan der 15-jährigen Schülerin der Volksschule bei der Hofmühle dann nicht Mathe,Deutsch und Englisch, sondern Frisieren, Kochen, Hämmern und Sägen. „MAX“ macht es möglich.

Das Projekt (siehe auch Infokasten), das vor einem Jahr – im Rahmen der Hauptschulinitiative des Bayerischen Kultusministeriums – vom Schulentwicklungsteam der Volksschule bei der Hofmühle ins Leben gerufen worden ist, schickt seine Siebtklässler ab diesem Schuljahr für zwei Wochen in die Praxis. Ohne Zwang Praxis erfahren In den Räumen des Technologiezentrums der Handwerkskammer Schwaben werden insgesamt 42 Schüler in zwei Gruppen zehn Tage lang von Handwerksmeistern unterrichtet. Dazu gehören eine Friseurmeisterin, ein Raumausstatter, ein Zimmerer, ein Metaller sowie ein Ausbilder im Bereich Hauswirtschaft, die mit den Hauptschülern zum Beispiel eine kleine Kiste zum mit nach Hause nehmen oder ein Windrad aus Holz selbst gestalten werden. Friseurmeisterin Sabine Schmid will den Siebtklässlern zeigen, wie man Haare färbt, sie glättet und lockt. „Außerdem werden wir Maniküre machen“, kündigt die Fachfrau aus Memmingen an, und zwar mit den Mädchen und Buben. Dass alle in alle fünf Bereich einmal rein schnuppern sollen, hat für Schulleiter Johann Dobler durchaus Methode: „Die Schüler sollen so früh wie möglich anfangen, sich praktisch zu orientieren“, erklärt Schulleiter Johann Dobler. Aber eben ohne Zwang, sich danach sofort für einen beruflichen Weg entscheiden zu müssen. Fördern im Modulunterricht Für Kreishandwerksmeister Hans Peter Rauch wird die Hauptschule damit nicht zur Einbahnstraße, sondern „zu einem Startblock“ in eine erfolgreiche Berufsausbildung. Um die Hauptschüler bis zur Mittleren Reife fit für den Arbeitsmarkt zu machen, sieht Max außerdem vor, Schüler mit Lernschwächen bereits ab der fünften Klasse durch Modulunterricht gezielt zu fördern. Jeder Schüler muss sich deshalb einem Test in Basisfächern wie Mathe und Deutsch stellen. „Mit Max geben wir Schülern einfach die Zeit, dieses Grundwissen sicher zu lernen“, so Dobler.